Überblick
Vor langer, langer Zeit, im September 1981, lief die "Loullia" am Nordhang des "Gordon Reef" auf Grund und machte bis heute keine Anstalten, etwas weiter unterzugehen. Wir kommen also nicht in den Genuss, dieses Frachtschiff-Wrack zu betauchen, finden aber immer noch Wrackteile wie Fässer oder Kabel. Das einfachste Riff der Tiran-Gruppe mit Ankerplätzen im südlichen Bereich birgt aber auch seine Tücken - bitte nie und nimmer die Strömung unterschätzen!
Beschreibung
"Gordon Reef", das südlichste Riff der Straße von Tiran, hat eine Länge von ca. 900 Metern und das Riffdach befindet sich gerade Mal einen halben Meter unter der Wasseroberfläche. Dies ist auch der Grund, warum wir das am 29. September 1981 gestrandete Frachtschiff aus Panama, die "Loullia", leider nicht betauchen können. Aber wer braucht schon gesunkene Frachtschiffe bei den ganzen Schätzen, die im "Gordon Reef" auf uns warten.
Im Südwesten steht noch immer ein unbemannter Leuchtturm und im Norden eine Leuchtturmruine - leider kaum mehr zu erkennen, aber das perfekte Suchobjekt für die eine oder andere Challenge! Es gibt sowohl im Süden, im Osten als auch im Westen sandige Ankerplätze mit einer Tiefe von zwei bis 10 Metern.
Ab ins Tauchvergnügen geht es meist im südlichen Teil, da hier die Drop-Off-Kante nur zwischen 25 und 30 Metern liegt und dann später auf 50 Meter runtergeht. Im restlichen Bereich des Riffs geht's von jetzt auf sofort steil bergab und zwar bis runter in Tiefen von 300 Metern.
Kommen wir aber endlich zum bunten Teil der Ausführungen: im "Amphitheater", einer sandigen Senke, treffen wir mit etwas Glück auf Bogenstirn-Hammerhaie, bei deren Anblick es uns erstmal so richtig die Sprache verschlägt. Die im Gegensatz zu ihren Artgenossen "süßen" Weißspitzen-Riffhaie gewähren uns hier auch immer wieder mal eine Audienz, nicht umsonst wird diese sandige Senke auch "Sharkpool" genannt. Und die Grashalme, die da aus dem Sand rausstehen, das sind in der Regel Rotmeer-Röhrenaale, die weiteren Highlights neben Feuerkorallen und Gorgonien.
Hotspots
- Kabel und Fässer: Westlich des Amphitheaters hat die Strömung ihr übriges getan und Wrackteile wie Fässer und Kabel angeschwemmt, die sich der Ozean und seine Bewohner mittlerweile zu eigen gemacht haben. Die hier zu entdeckenden Metallstreben sind Bruchteile des alten Leuchtturms.
- Tonnen: Östlich des Amphitheaters finden wir riesige versenkte Tonnen, die gerne von kleineren Fischen zum Verstecken spielen genutzt werden.
- Sandkuhle: Klingt unspektakulär, ist es aber keineswegs: das sandige Plateau des "Gordon Reef". Hier tummeln sich Röhrenaale und auch der eine oder andere Schnorchler. Aber gerade hier, wo man sich so sicher fühlt, muss man auf die Strömung achten.